REMID
Religionswissenschaftlicher Medien- und Informationsdienst e. V.
Mitgliederzahlen: Islam
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Ein religionswissenschaftlicher Islambegriff unterscheidet sich von einem theologischen Islambegriff aus der Innenperspektive und versammelt gleichberechtigt religiöse Strömungen, die sich auf islamische Traditionen beziehen. Der Nachfolgestreit nach dem Tode des Propheten Muhammad im Jahr 632 trennt früh sunnitischen und schiitischen Islam (sowie die Minderheit der Ibaditen).
Bei den Schiit*innen, der Name bedeutet „Partei Alis“, kommt der rechtmäßigen Nachfolge Muhammads, etwa durch eine Reihe von zwölf Imamen bei der sogenannten „Zwölfer-Schia“, stärkere Bedeutung zu. Zur religiösen Vielfalt im Islam gehören aber auch Alevit*innen, Alawit*innen, Ahmadis und Sufis. Und innerhalb des sunnitischen sowie des schiitischen Islams lassen sich mitunter verschiedene moderne theologische Schulen ausmachen, also die Bevorzugung bestimmter Autoritäten. Klassischer ist die Unterscheidung nach Rechtsschulen, diese Lehrrichtungen werden maḏhab genannt. Die Sunnit*innen können daher auch in Hanafit*innen, Malikit*innen, Hanbalit*innen und Schafiit*innen unterteilt werden, die Schiit*innen in u.a. Dschaferit*innen („Zwölfer-Schia“) und Zaidit*innen (Jemen).
Aktuelle Zahlen als PDF
Stand 2022: Folgende Liste addiert 1,59 Mio. Verbandszugehörige (mit Umfeldangaben zu DITIB und AABF), zuzüglich 0,13 Mio. aus den sonstigen unter Traditionen oberhalb gelisteten Einträgen, neben der dortigen Angabe zu Schiit*innen aus Iran, Türkei und Afghanistan (0,3 Mio., Überschneidungen möglich), also insgesamt ca. 2 Mio. Muslime in Verbänden. Der European Social Survey gibt für Bezugsjahr 2018 an, 56,8% (2016: 54,8%) ordnen sich einer Religionsgemeinschaft zu, ca. 3,4% (2016: 3,9%) zum Islam, also ca. 2,8 Mio. (2016: 3,2 Mio.). Diese Angabe ist größer und weicht ab genauso wie die auf Hochrechnungen des BAMF beruhende folgende Gesamtzahl der Muslim*innen in Deutschland.
Der Zuwachs der Verbandszahl von 2016 auf 2017 im Diagramm erklärt sich zu großen Teilen durch eine neue Umfeldzahl zur DITIB. Das lässt den Umkehrschluss zu, dass wahrscheinlich diese Umfeldzahl bereits Menschen inkludiert, welche beim European Social Survey 2014 noch angaben, keine gläubigen Muslim*innen zu sein. Der gestiegende Wert des ESS 2016 wiederum ist zu groß, um mit Zuwanderung erklärt werden zu können. Vielmehr haben offensichtlich viele Menschen diese Frage 2016 bejaht, die sie zuvor verneinten.
Gesamtzahl der Muslime in Deutschland:
5.300.000 — 5.600.000
2020 / BAMF Hochrechung 28.04.2021: Studie MLD 2020. Im Datenblatt auf 5,5 Mio. gemittelt.
FOWID ging für z.B. 2015 von 3,6 M. Muslim*innen aus: “Ein Fünftel der etwa 4,5 Millionen ‘Muslim*innen’ sollten als ‘Kulturmuslim*innen’ verstanden werden, da Religion in ihrem Leben keine Rolle spielt (sie gehören keiner religiösen Organisation an, glauben nicht, beten nicht, fasten nicht und besuchen keine Moscheen)” (Dez. 2016). Im REMID-Datenblatt wird die BAMF-Angabe für 2015: 4.400.000 — 4.700.000 (BAMF Hochrechung 14.12.2016: Studie WP 71) auf 4,5 Mio. gemittelt, für 2016 werden 5,0 Mio. angegeben, für 2017: 5,1 Mio. (Zuwächse aus Asylerstanträgen).
2010: Nach einer Erhebung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (2009) für die Deutsche Islamkonferenz wird die Zahl der Muslim*innen für 2008 auf 4 Mio. geschätzt (2010 REMID-Mittelwert der 3,8 bis 4,3 Mio. der BAMF-Studie). Vorher gingen Schätzungen von etwa 3,2 bis 3,5 Mio. Muslim*innen aus.
2012: Nach einer BAMF-Studie zum “Islamischen Gemeindeleben in Deutschland” (2012) gibt es rund 2.350 islamische einschließlich alevitische Gemeinden mit Gebetsräumlichkeiten sowie zwischen 1.700 und 2.500 islamische Religionsbedienstete. Details dieser Studie sind als IGLD 2012 im Folgenden beigefügt. Bzgl. Glaubensrichtung (S. 54) kommen 474 ohne Angabe, 35 gemischte Gemeinden und vier sonstige hinzu.
2013: Das bzgl. der Seriösität seiner Zahlen heute umstrittene Islam-Institut in Soest geht 2013 von 40.000 Konvertit*innen in Deutschland aus; “Schätzungen zu der Anzahl von deutschen Konvertiten zum Islam beziehen sich auf einen weit gefassten Rahmen von 13.000 bis 100.000 Personen, der auf keiner wissenschaftlich validierten Grundlage beruht” (BAMF 2009); wahrscheinlich ist eine geringe fünfstellige Zahl.
2013: Der Zensus 2011 korrigierte die Bevölkerungszahl Deutschlands um ca. 1,5 Mio. nach unten (insb. 6,2 Mio. statt 7,3 Mio. “Ausländer”).
2014/5: Bei den Asylerstanträgen 2014 wurden ca. 109.000 bzw. 63,3% der Religionszugehörigkeit Islam zugerechnet (BAMF, Das Bundesamt in Zahlen 2014, S. 25), 2015 ca. 323.000 bzw. 73,1% (BAMF, Das Bundesamt in Zahlen 2015, S. 22).
2016: Eine REMID-Angabe von 4,3 M. Muslim*innen für Bezugsjahr 2015 wurde nach einer neuen Hochrechnung des BAMF korrigiert (siehe oben).
2017: Bei den Asylerstanträgen 2016 wurden ca. 548.000 bzw. 75,9% der Religionszugehörigkeit Islam zugerechnet (BAMF, Das Bundesamt in Zahlen 2016, S. 23).
2018: Bei den Asylerstanträgen 2017 wurden ca. 131.000 bzw. 65,9% der Religionszugehörigkeit Islam zugerechnet (BAMF, Das Bundesamt in Zahlen 2017, S. 23).
Sunnit*innen
2.640.000
2006 / REMID. IGLD 2012: 1.573 Gemeinden. 2013: Von 2.095 auf moscheesuche.de von M. Krüper eingetragenen Moscheen (149 mit Minarett) auf deutschsprachigem Gebiet gehören ca. 1.500 einem Dachverband in Deutschland an (insofern diese Angabe gemacht wurde).
Alevit*innen
500.000
2009 / REMID, BAMF. IGLD 2012: 111 Gemeinden. Religionsmonitor 2008: “Schätzungen der Zahl von Alevit*innen in Deutschland bewegen sich zwischen 300.000 und 700.000”.
“Streng nach religionswissenschaftlichen Kriterien beurteilt wäre das Alevitentum am ehesten als eine eigenständige synkretistische Religion mit besonderen Bezügen zum Islam zu bewerten. Da aber die heutigen Alevit*innen sich mehrheitlich als Muslim*innen verstehen und sowohl der türkische Staat als auch die Weltmuslimliga die Alevit*innen als Muslim*innen gelten lassen, kann ein wissenschaftliches Gutachten sie nicht aus dem Islam ausgrenzen, sondern muss sie als eine eigenständige Größe innerhalb des Islam bezeichnen” (Spuler-Stegemann 2003: 41).
Iranische Imamit*innen und türkische Schiit*innen
225.500
2006 / REMID, ZIA. IGLD 2012: 61 Gemeinden (freiwillige Angabe). Hinzukommen 80.000 afghanische Schiit*innen (Wunn / Mohaghegh 2007).
Alawit*innen / Nusairi*innen (Türkei, Syrien)
70.000
2010 / REMID, Frobenius Institut.
Ahmadiyya
40.000
2021 / ahmadiyya.de. 244 Gemeinden, v.a. Flüchtlinge aus Pakistan. IGLD 2012: 71 Gemeinden. Seit Juni 2013 ist Ahmadiyya Muslim Jamaat KdÖR in Hessen. Vorige Angaben: 50.000 (2005), korrigiert im Körperschaftsverfahren: 35.000 (REMID), Eigenangabe 2016: 45.000. Daneben die Lahore-Ahmadiyya in Berlin-Wilmersdorf mit 60 Angehörigen (2001) in einer Gemeinde (seit 1928).
Sufi-Gemeinschaften
ca. (unter) 10.000
2015 / REMID / Klinkhammer (Somatisierung des Religiösen: S. 207) . IGLD 2012: 13 Gemeinden. Die Haqqaniyya (bzw. Naqshibandiyya nach Scheich Nazim) gehören mit 500–600 Mitgliedern (Klinkhammer 2009) bzw. um die 5.000 Anhängern (Schleßmann 2003) sowie die Burhaniya mit ca. 500 (REMID 2008) zu den größeren Ordensgemeinschaften. Der Alawiyya-Orden hat 120 Mitglieder (REMID 2011).
Siehe auch Kurzinformation Religion: Sufismus
Salafiyya
ca. 12.150
2020 / VS. Vorige Angaben des VS 2019: 12.150; VS 2017: 10.800; VS 2016: 8.350; VS 2015: 7.300; VS 2014: ca. 6.000; 2013: ca. 4.500; 2012: ca. 3.800; 2010: 3.000 — 5.000. Angaben des Verfassungsschutzes dürften auf Ermittlungen im Umfeld von öffentlichen Großveranstaltungen beruhen. Mitgliederzahlen der Moscheevereine sind vermutlich weit geringer. EZW geht 2011 von 100 “missionarisch aktiven Salafist*innen” aus, das BKA 2013 von “140 gefährliche[n] Personen mit radikal-islamistischem Hintergrund”, 2017 wird das “islamistisch-terroristische Personenpotenzial” auf 1.200 beziffert, “etwa 550 Personen werden als akute ‘Gefährder*innen’ eingestuft” (zit. n. EZW, MD 3/17).
Bislang wurden 2012 die Vereinigung “Millatu Ibrahim”, 2013 die Vereine “DawaFFM” und “an-Nussrah”, 2014 der sog. “Islamische Staat”, 2015 “Tauhid Germany” und 2016 “Die wahre Religion (DWR)” alias “Stiftung LIES” verboten, “Deutschsprachiger Islamkreis Hildesheim e.V.” 2017. Das Bundesinnenministerium rechnet dem letzterem zum Verbotszeitpunkt mehr als 500 Personen zu, unterteilt in 60 örtliche “Lies!”-Initiativen.
Siehe auch Kurzinformation Religion: Salafismus
Ismailiten
1.900
2005 / ZIA. 2017: 4 Jamatkhanas.
Omanische Ibaditen (Charidschiten)
ca. 270
2013 / REMID. Anteilumrechnung nach Faktor 75% (Wilkinson 2010) auf Zahlenbasis BMI 2011.
“Islamismus”
VS 2017, S. 164: “Der Begriff ‘Islamismus’ bezeichnet eine Form des politischen Extremismus. Unter Berufung auf den Islam zielt der Islamismus auf die teilweise oder vollständige Abschaffung der freiheitlichen demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland ab. Der Islamismus basiert auf der Überzeugung, dass der Islam nicht nur eine persönliche, private ‘Angelegenheit’ ist, sondern auch das gesellschaftliche Leben und die politische Ordnung bestimmt oder zumindest teilweise regelt. Der Islamismus postuliert die Existenz einer gottgewollten und daher ‘wahren’ und absoluten Ordnung, die über den von Menschen gemachten Ordnungen steht”.
Der VS geht für 2020 von einem Islamismuspotenzial von rund 28.715 (2019: 28.020; 2017: 25.810; 2016: 24.400) Personen aus.
Moscheevereine / Organisationen:
Die Zahl der Vereinsmitglieder ist kein Anhaltspunkt für die Bedeutung der Vereine. DITIB, IR, VIKZ, ZMD sind seit 2007 im Koordinationsrat der Muslim*innen in Deutschland. An der DIK (Deutsche Islamkonferenz) nimmt zudem der AABF, die AMJ, die IGBD, die Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden in Deutschland (IGS), der Zentralrat der Marokkaner in Deutschland (47 Moscheegemeinden) und — in nicht-religiösen Fragen — die Türkische Gemeinde in Deutschland teil (Stand: April 2015).
Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB):
150.000
2007 / REMID. Eigenangabe: 220.000 (2007) in 960 Vereinen mit 860 Moscheen, Stand (zit. nach “DITIB und Flüchtlingshilfe”) Juni 2016 (1984: 230; 2007: 880; 2012: 896; 2015: 933 Vereine). Satzung hess. Landesverband 2016: “Mehrheit der Mitglieder richte sich in der Glaubenslehre nach der maturidischen und der Religionspraxis nach der hanafitischen Schule” (Rohe, Gutachten 2017, S. 42f.). Umfeld: ca. 600.000 bis 1. Mio. (REMID-Schätzung 2017; Eigenangabe aus dem Januar 2017 spricht von “800.000 Mitgliedern”).
DITIB Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. (seit 2013): ca. 25.000
2015 / Eigenangabe: “Der Landesverband Nordrhein-Westfalen bildet mit 255 Moscheegemeinden den größten der DITIB-Landesverbände. Er untergliedert sich in vier Regionalverbände (Münster, Essen, Düsseldorf und Köln). […] Gemeindemitglieder [sind…z]usammen mit den Vorständen der Frauen‑, Jugend- und Elterngruppen der Ortsgemeinden […] mehr als 25.000 Frauen und Männer aller Altersgruppen […] aktiv”.
DITIB Landesverband Südbayern e.V.: ca. 25.000
2013 / Eigenangabe: “Unser Landesverband zählt ca. 25.000 Mitglieder, die als […] zahlende Mitglieder den jeweiligen Gemeinden angehören [in 90 Gemeinden]. In Südbayern vertritt unser Landesverband etwa 100.000 Muslime”.
DITIB Landesverband Hessen e.V.: ca. 12.000
2012 / Eigenangabe. Eingetragene Mitglieder. Zehn-Punkte-Programm 2011: “So erwarten wir, daß dies [bislang nicht erfolgte Einrichtung eines Gemeinderegisters; Anm. Red.] das Vier- bis Fünffache unserer bisherigen Mitgliederzahl erreicht” (zit. nach Isensee, Gutachten 2017, S. 48). 76 Imame (Rohe, Gutachten 2017, S. 54).
DITIB Landesverband Niedersachsen e.V.: 10.200
2015 / Gritt Klinkhammer: Gutachten, S. 32: “Von geschätzten 235.000 – 266.000 Muslimen und Musliminnen in Niedersachsen vertritt der Landesverband DITIB nach eigener Einschätzung 140.000. Eingetragene Mitglieder in Niedersachsen hat der Verband erst 10.200”; in 80 Vereinen. Landesverband Niedersachsen und Bremen.
DITIB Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.: 6.923
2016 / Stefan Muckel und Christoph Bochinger: Gutachten. Dazu kommen nach Verbandsangaben über 28.000 Familienmitglieder. Dem Verband der islamischen Kulturzentren (VIKZ) konnten rund 3.000 Mitglieder in derzeit elf rheinland-pfälzischen Gemeinden zugerechnet werden. Schura Rheinland-Pfalz (Zusammenschluss von 15 insb. arab. und bosn. Moscheegemeinden, Sunnit*innen und Schiit*innen): rund 4.000 Menschen (mind. eine Mitgliedsgemeinde gehört wahhabitischen Spektrum an). Ahmadiyya Muslim Jamaat ist mit rund 1.800 Mitgliedern vierter Partnerverband der Regierung.
DITIB Landesverband Hamburg e.V.: 3.000
2012 / Gritt Klinkhammer: Gutachten, S. 55: “ca. 3000 eingetragene Mitglieder, die Frequentierung der Moscheen von männlichen Muslimen am Freitag sei jedoch drei bis vier Mal so hoch. Der Landesverband kalkuliert also mit einer Zahl von etwa 10.000 — 13.000 Familien, die er in Hamburg als Verband erreichen kann”.
DITIB Türkisch-Islamische Gemeinde Hörde (NRW) — Sultan-Ahmet-Moschee (Blaue Moschee): 400
2013 / Christoph Hohage: Moscheekonflikte, S. 139. Eigenangabe 2016: rund 2.000 Mitglieder.
Islamrat für die BRD (IR)
ca. 40.000 bis 60.000
2015 / DIK. Vorige Angaben (mit Angehörigen): 145.000 (REMID 2007), 136.000 (2005). Ca. 400 Moscheevereine.
Islamische Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG):
10.000
2020 / VS: “Die ‘Millî Görüş’-Bewegung besteht aus mehreren Vereinigungen, die von einer gemeinsamen ideologisch-religiösen Ausrichtung und der ideellen Bindung an deren Gründer zusammengehalten werden. Obgleich alle Vereinigungen selbstständig und unabhängig voneinander agieren, ist die „Millî Görüş“-Ideologie – wenn auch in unterschiedlich starker Ausprägung – das verbindende Element […] Extremismusbezüge der IGMG sind in den letzten Jahren deutschlandweit – allerdings in regional unterschiedlicher Intensität – schwächer geworden”.
VS 2014: “Aufgrund des anhaltenden Veränderungsprozesses in der IGMG können derzeit keine verlässlichen Zahlenangaben zum aktuellen Personenpotenzial ausgewiesen werden”. 2012/3: 323 Moscheevereine (2005: 274). Mitglied im IR. Jugend ist Mitglied im Forum of European Muslim Youth and Student Organizations (FEMYSO).
Vorige Angaben: 31.000 (2011/2/3), 30.000 (2010), 27.000 (2007). VS 2016/7 differenziert die IGMG von einer „Millî Görüş“-Bewegung mit ca. 10.000 Anhängern. “Zählt man die Teilnehmer an den wöchentlichen Freitagsgebeten mit, erreicht die IGMG nach eigenen Angaben etwa 350.000 Menschen in Deutschland” (Mediendienst Integration, 2018).
Islamische Gemeinschaft der Bosniaken in Deutschland (IGBD):
30.000
2010 / REMID. Mitglied im IR und (assoziiert) im ZMD. 61 Moscheegemeinden.
Islamische Gemeinschaft Jama’t un-Nur (Nurculuk-Vereinigung):
6.000 — 12.000
2005 / REMID. 120 Medresen. Mitglied im IR. Sahinöz 2009 spricht von 5.000 Mitgliedern in den 70 Medresen der European Risale‑i Nur Association (ERNA) in D.
Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden in Deutschland (IGS)
28.000
2015 / Georges Tamer in: Zur Debatte 4/2015, S. 36. 138 Moscheegemeinden (2012: 110).
Islamische Vereinigung in Bayern e.V.: ca. 150
2016 / VS. Mitglied in der Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands.
Islamisches Zentrum Hamburg e.V. (IZH), Imam-Ali-Moschee: ca. 100
2012 / VS. Mitglied in der IGS, im ZMD und in der SCHURA Hamburg.
Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ)
24.000
2010 / REMID. 300 Vereine (1980: 210). Ca. 80.000 mit Familienangehörigen.
VIKZ in Rheinland-Pfalz: 3.000
2016 / Stefan Muckel und Christoph Bochinger: Gutachten. In derzeit elf Gemeinden.
VIKZ in Hamburg
2012 / Klinkhammer: Gutachten, S. 30f.: “Die Mitgliedszahlen selbst sind […] kaum aussagekräftig (z.B. Altona 109, Harburg 103, Barmbeck 60 [moscheesuche.de listet für den VIKZ 2017 fünf Moscheegemeinden in Hamburg; Anm.]). Nach eigenen Angaben verwaltet die Moscheegemeinde Altona etwa 4000 Adressen, an die Einladungen zu Festen und Veranstaltungen der Gemeinde ergehen. Im gesamten Hamburger Stadtgebiet werden außerdem etwa 15.000 von der Altonaer Gemeinde hergestellte Gebetsjahreskalender verteilt”.
Bildungs- und Kulturverein e.V. Süleymaniye Moschee: 300
2015 / Islamische Vereine in Wiesbaden: “ca. 300 Mitglieder, überwiegend türkischer Herkunft. Zum Freitagsgebet erscheinen bis zu 400 Muslime”.
Alevitische Gemeinde Deutschland e. V. (AABF)
20.000
2008 / REMID, BAMF. 2011: 130 Vereine (2005: 96). Eigenangabe (2011): 100.000 mit Familienangehörigen. Nach BMI-Studie vertritt der AABF ca. 255.000 bis 275.000 Gläubige (2009). Siehe auch unter Alevit*innen.
Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD)
15.000 — 20.000
2015 / DIK. 24 (2008: 19) Dachorganisationen mit den dazugehörigen ca. 300 Moscheevereinen. Vorige Angabe: 22.000 (REMID, BAMF 2008).
Türkisch-Islamische Union (ATIB)
1.200
2020 / VS mit 25 Ortsgruppen. Eigenangabe 2020: 8.000 mit 80 Vereinen; REMID, BAMF 2005: 8.000 — 10.000, 123 Moscheevereine. Mitglied im ZMD. “Nach eigenen Angaben hat er 100.000 Mitglieder” (Mediendienst Integation 2018).
Islamische Zentrum Aachen (IZA) – Bilal-Moschee
3.000
2014 / Islamiq. Mitglied im Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD). Mitglied in der Islamischen Weltliga.
Islamische Gemeinschaft in Deutschland (IGD) / seit 2018: Deutsche Muslimische Gemeinschaft
1.450
2020 / VS Bund (als Angabe „Muslimbruderschaft“ /„Deutsche muslimische Gemeinschaft e.V.“; daneben Angabe von 400 [2017: 340; 2015–6: 300] Mitgliedern des Vereins im Anhang). Mitglied im ZMD. Gründungsmitglied der Föderation Islamischer Organisationen in Europa (FIOE). “Islamverständnis der Mitte (Al Wassatiyya)” (“a term that many of the polically visible members of the Muslim Brotherhood [in Egypt] use to describe the movement”, Mariz Tadros: The Muslim Brotherhood in Contemporary Egypt, 2012, S. 16). Vorige Angabe: 1.350 (VS 2019); 1.040 (VS Bund 2015–18); 1.000 (VS Bund 2014 MB / IGD); 1.300 (2005; VS Hessen 2013).
SCHURA – Rat der Islamischen Gemeinschaften in Hamburg
14.000
2007 / zitiert nach Klinkhammer 2012: Gutachten, S. 78f.: “In einem Papier aus dem Jahr 2007, in dem für den Hamburger Senat Mitglieds- und z.T. Besucher*inzahlen der damals nur 28 Moscheemitgliedsgemeinden zusammengetragen wurden, ist von ca. 14.000 Mitgliedern bzw. Besuchern die Rede. Da sich sowohl Besucher- als auch Mitgliederzahlen in den heute 30 Mitgliedsmoscheegemeinden tendenziell erhöht haben werden, kann man aktuell von etwa 20.000 Besucherinnen und Besuchern des Freitagsgebet in allen SCHURA Gemeinden in Hamburg ausgehen”.
Islamische Religionsgemeinschaft Hessen
7.500
2018 / IRH, Mediendienst Integration. Vorige Angabe: 122 lokale Gruppen mit 11.000 Mitgliedern (REMID 2005).
Föderation der Türkisch-Demokratischen Idealistenvereine in Deutschland (ADÜTDF)
7.000
2015–20 / VS (seit 2016 nicht mehr unter “Islamismus”). Vorige Angaben: 7.000 (2010–14), 7.500 (2007). Für 2012–5 ergänzt der VS 3.000, für 2017 4.000 (2016: 3.700) Anhänger der Jugendbewegung (Ülkücü, “Idealisten”; “Graue Wölfe”). VS 2020: “Von den etwa 11.000 in Deutschland lebenden Anhängern sind etwa 9.400 in drei großen Dachverbänden [ADÜTDF, ATIB, ANF („Föderation der Weltordnung in Europa“) = ATB 2001–17] organisiert”.
Hizmet-Bewegung (Fethullah Gülen)
mind. 5.000
2015 / EZW. Zahl der unterstützenden Unternehmen des Bundesverbandes der Unternehmervereinigungen (BUV) mit zudem 20 Mitgliedsvereinen, 3.000 Mitgliedern und 40.000 Mitarbeitern. Hinzukommen 160 (F. Eißler, Berliner Dialog, 2015) bis “300 Kultur- und Bildungsvereine und außerschulische Nachhilfeeinrichtungen, fast 30 Schulen, viele Kindertagesstätten,15 Dialoginstitutionen, […] ein Dutzend Akademiker[verbände…] sowie die internationale Mediengruppe World Media Group AG in Offenbach a.M., unter deren Dach Zeitungen (wie Zaman Avrupa), Radio- und Fernsehsender (wie Samanyolu TV Avrupa und Ebru TV), Zeitschriften (z.B. Fontäne) wie auch beispielsweise das Deutsch-Türkische Journal (DTJ) […] vereint sind. Viele der Nachhilfevereine, etwa die Pangea-Bildungszentren, sind im Academy Verein für Bildungsberatung e.V. (Frankfurt a. M.) organisiert” (Eißler, EZW Nr. 238/2015, S. 3).
Deutsch-Islamischer Vereinsverband Rhein-Main e.V. (Mitglied ZMD)
Islamische Informations- und Serviceleistungen e.V. (IIS): 170
2016 / REMID = IIS Frankfurt (2016: rund 100 Mitglieder) + IIS Mainz (2009: etwa 50) + IIS Wiesbaden (2015: 21).
Islamische Gemeinde Tauhid Moschee Wiesbaden: 120
2015 / Islamische Vereine in Wiesbaden: “ca. 120 Mitglieder, zum Freitagsgebet erscheinen bis zu 250 Muslime und Muslima”.
Cem-Stiftung (Alternative zur alevitischen Gemeinde)
1.000
2005 / REMID, BAMF. 10 Vereine. Siehe auch unter Aleviten.
Kalifatsstaat
800
2011 / VS. Die Organisation ist seit Dezember 2001 verboten. Vorige Angaben: 750 (VS 2005).
Tablighi Jama´at (Gemeinschaft der Verkündigung der Mission)
650
2015–20 / VS. Vorige Angaben: 700 (VS 2011–4), 600 (REMID 2006).
Liberal-Islamischer Bund (LIB)
250 — 300
2017 / REMID. Vorherige Angaben: 50 (2012), 100 (2011). 2015: 2 Gemeinden u. 2 weitere Gruppen.
Furkan-Gemeinschaft
400
2020 / VS. Vorige Angaben: 350 (VS 2019), 290 (VS 2018).
Islamischer Verein für wohltätige Projekte e.V. / Umar-Ibn-Al-Khattab-Moschee
ca. 250
2015 / Dt. Bundestag: Islamische Organisationen in D. (WD 1 — 3000 — 004/15, S. 40). Vertretung der Association of Islamic Charitable Projects (al-Habash; nach Abdullah al-Harari) in D.
Muslimische Jugend Deutschlands
200 — 300
2015 / Dt. Bundestag: Islamische Organisationen in D. (WD 1 — 3000 — 004/15, S. 39). Zu den Jahrestreffen kommen über 1.000 muslimische Jugendliche. Nähe zu Haus des Islam (Mitglied im ZMD), Islamische Gemeinschaft in Deutschland e.V. (Mitglied im ZMD; laut VS 2016 ist die MJD die “formal unabhängige” Jugendorganisation der IGD) und Mitglied im Forum of European Muslim Youth and Student Organizations (FEMYSO).
Hezb‑e Islami-ye Afghanistan
160
2020 / VS. Vorige Angaben: 100 (VS 2019). Sunnitisch; “mehrere Moscheegemeinden der HIA,
vorwiegend in Frankfurt am Main (Hessen) und Hamburg. Die Gemeinden haben enge Kontakte zur Führung der HIA in Afghanistan. Anhänger in Deutschland werben im Internet beziehungsweise in afghanischen TV-Kanälen mit islamistischer Rhetorik für die Aktivitäten der HIA”.