REMID
Religionswissenschaftlicher Medien- und Informationsdienst e. V.
Die SpringSchool „RelWissKomm“ – ein gemeinsames Projekt von Remid e. V. (Religionswissenschaftlicher Medien- und Informationsdienst) und dem Institut für Religionswissenschaft der Universität Tübingen – fand im Zeitraum vom 3. bis 6. März 2025 sowie am 4. April 2025 statt. Das insgesamt fünftägige Format, ergänzt durch eine Selbstlernphase, richtete sich an (fortgeschrittene) Studierende, Promovierende und Post-Docs der Religionswissenschaft. Ziel war es, zentrale Kompetenzen der Wissenschaftskommunikation zu vermitteln und die Sichtbarkeit religionswissenschaftlicher Forschung in Öffentlichkeit und Medien zu stärken.
Inhalte
Im Mittelpunkt der SpringSchool standen Formate und Strategien der Wissenschaftskommunikation, mit besonderem Fokus auf das Schreiben, Sprechen und Visualisieren religionsbezogener Themen für ein breites Publikum. Dabei wurden sowohl klassische als auch digitale Kommunikationsformen behandelt. Die Teilnehmenden erhielten praxisnahe Einblicke in Outreach, Rhetorik und Mediengestaltung, etwa durch interaktive Workshops, Gruppenübungen und begleitete Praxisprojekte. Besondere Highlights waren die Podiumsdiskussionen und Interviews, welche den Fokus des Tages einleiteten und somit die ersten Informationen vermittelten. Hierbei ist den Mitwirkenden noch einmal herzlich zu danken.
Unterstützende
Die SpringSchool wurde durch Fördermittel der Universität Tübingen, der DVRW (Deutsche Vereinigung für Religionswissenschaft) sowie weiteren Unterstützer:innen wie dem Förderverein der religionskundlichen Sammlung Marburg und einigen Verlagen durch Sachspenden ermöglicht. Organisatorisch wurde besonderer Wert auf eine enge Verzahnung zwischen Theorie und Praxis gelegt. Die Präsenzphasen wurden ergänzt durch eine eigenständige Lernzeit, in der die Teilnehmenden eigene Kommunikationsprodukte erarbeiteten. Diese wurden im April gemeinsam reflektiert und im Nachgang für den Erhalt eines Zertifikats in Absprache weiterentwickelt.
Die Veranstaltung diente nicht nur der individuellen Kompetenzentwicklung, sondern auch der fachlichen Vernetzung. Über die gezielte Einbindung von Alumni und Expert:innen aus angrenzenden Feldern konnte ein interdisziplinärer Austausch angeregt werden.
An dieser Stelle wollen wir die Expert:innen noch einmal vorstellen:

Dr. Markus Gottschling
Institution: Eberhard Karls Universität Tübingen, Seminar für Allgemeine Rhetorik
Schwerpunkte: Dr. Gottschling forscht und lehrt zu Literatur, Rhetorik und Wissenschaftskommunikation. Er interessiert sich besonders für das Zusammenspiel von Rhetorik und generativer KI sowie die Anwendung von co-kreativen Schreibmethoden. Ein weiteres Forschungsfeld ist das Potential von Fiktionalisierungen in der Wissenschaftskommunikation, um komplexe Inhalte verständlicher zu machen und innovative Kommunikationswege zu eröffnen.
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Philipp Schrögel
Institution: Institut für Soziologie, Technische Universität Chemnitz
Schwerpunkte: Philipp Schrögel ist Experte für kreative Wissenschaftskommunikation und Partizipation, darunter Citizen Science, Science Comics, Serious Gaming und Street Art. Sein Fokus liegt auf dialogischen Ansätzen, Diversität und der Reichweite innovativer Formate. Er entwickelt kreative Vermittlungsstrategien, die Wissenschaft und Kunst verbinden, und untersucht, wie Wissenschaftskommunikation als Dialog und Erlebnis gestaltet werden kann.
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Michael Pelzer, M.A.
Institution: Forschungszentrum für Wissenschaftskommunikation, Eberhard Karls Universität Tübingen
Schwerpunkte: Michael Pelzer forscht zu visueller Rhetorik und Evidenztheorie sowie zur kommunikativen Konstruktion kollektiver Erinnerungen. Am Forschungszentrum für Wissenschaftskommunikation entwickelt er Workshops und Fortbildungsformate zur visuellen Wissenschaftskommunikation. Dabei unterstützt er Forschende und Kommunikationsbeauftragte bei der Konzeption und Optimierung visueller Strategien. Seine Arbeit zielt darauf ab, interdisziplinäre Kooperationen zu fördern und neue Gestaltungsräume zu schaffen.
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Dr. Michael Blume
Titel: Beauftragter der Landesregierung Baden-Württemberg gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben
Schwerpunkte: Dr. Blume forscht zu den Schnittstellen von Religion, Verschwörungsmythen und Netzkultur. Er ist bekannt für seine interdisziplinären Analysen und Projekte, die Wissenschaft und gesellschaftliche Fragestellungen verbinden. Seine Arbeiten umfassen Themen wie die Evolutionsbiologie der Religiosität, Religion und Hirnforschung sowie den Dialog zwischen Natur- und Religionswissenschaft. Er publiziert, bloggt und podcastet zu den Themen Antisemitismus und Verschwörungsmythen.
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Dr. Christian Röther
Autor und Moderator mit Fokus auf Religon & Gesellschaft, vor allem für den Deutschlandfunk
Schwerpunkte: Dr. Christian Röther ist Journalist und Redakteur mit einem Fokus auf Religion und Gesellschaft. Seine Promotion widmete sich der islamfeindlichen Szene in Deutschland. Mit fundierter Recherche und kritischen Analysen beleuchtet er aktuelle religiöse und gesellschaftspolitische Themen.
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Dr. Tim Karis
Institution: Wissenschaftlicher Geschäftsführer am CERES, Ruhr-Universität Bochum
Schwerpunkte: Dr. Karis untersucht das Verhältnis von Religion und Medien sowie die Auswirkungen religiöser Pluralisierung auf Medienregulierung. Seine Diskursanalysen verbinden religionssoziologische und medienwissenschaftliche Perspektiven. Er leitete Projekte zu religiöser Vielfalt und Medienkultur und publizierte wegweisende Arbeiten zur Darstellung von Religion in den Massenmedien. Zudem ist er zuständig für den Podcast “Die Übertragung” des SFB 1475.
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Maike Stelter
Institution: Promotion an der TU Braunschweig, Instagram: @phdscicom
Schwerpunkte: Maike Stelter forscht zu globaler Governance von Wäldern und ist Mitgründerin von PhDSciCom, einer Plattform für Wissenschaftskommunikation von und für Promovierende. Ihre wissenschaftliche Arbeit umfasst die Erforschung lokaler Umsetzung von Nachhaltigkeitsnormen rund um Waldnutzung in Ghana und Laos.
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Prof. Dr. Anna Neumaier
Institution: Professur für Religionswissenschaft am CERES, Ruhr-Universität Bochum
Schwerpunkte: Prof. Dr. Neumaier leitet innovative Lehr- und Forschungsprojekte zu Religion und digitaler Medienkommunikation. Sie untersucht religiöse Pluralisierung, interreligiösen Dialog und deren biografische Verarbeitung. Ihre Arbeit integriert qualitative Methoden, um zeitgenössische Religiosität und Säkularisierung besser zu verstehen.
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Anna Kira Hippert
Institution: CERES, Ruhr-Universität Bochum, Instagram: @sugarkane2003
Schwerpunkte: Anna Kira Hippert erforscht die Funktion von Medien und deren Rolle in Neuen Religiösen Bewegungen, wie der Church of Scientology und Cowboy Kirchen in den USA. Als Religionswissenschaftlerin und Kunsthistorikerin verbindet sie Ansätze beider Disziplinen, mit einem besonderen Fokus auf Material Religion.
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Dr. Christiane Attig
Institution: Universität zu Lübeck
Schwerpunkte: Dr. Attig ist Psychologin mit Spezialisierung auf Ingenieurpsychologie und Mensch-Technik-Interaktion. Sie ist eine aktive Wissenschaftskommunikatorin und produziert Podcasts, die Wissenschaft, Psychologie und Technik verständlich und spannend vermitteln.
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Stefan Scheel
Institution: Verein: Kulturpixel e.V.
Schwerpunkte: Stefan Scheel ist Religionswissenschaftler und Zeithistoriker mit vielseitigen Erfahrungen in der musealen Arbeit und Vermittlung. Er forscht zu Religion, Migrationsgeschichte und deren medialer Darstellung in Europa. Zusammen mit Kommiliton*innen gründete er im Studium den Podcast “rwpod”.
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Die Resonanz der Teilnehmenden fiel durchweg positiv aus, insbesondere hinsichtlich der praxisnahen Vermittlung, der aktiven Arbeitsatmosphäre und der konkreten Anwendbarkeit der Inhalte auf zukünftige Berufsfelder in Wissenschaft, Journalismus und Bildung.
Ergänzt wurde die SpringSchool durch eine öffentliche Kommunikation über den REMID-Blog sowie gezielte Informationsformate für Studienkoordinator:innen, um eine breitere Einbettung in die Hochschullehre zu fördern. Die SpringSchool „RelWissKomm“ stellte damit einen wichtigen Baustein innerhalb der laufenden Bemühungen dar, die Religionswissenschaft sichtbarer und anschlussfähiger im Feld der Wissenschaftskommunikation zu positionieren. Aufgrund der großen Nachfrage und des erfolgreichen Verlaufs ist eine Fortsetzung des Formats in den kommenden Jahren ausdrücklich erwünscht.
Gerade ist das Orga-Team dabei, zu evaluieren, inwiefern das Format der RelWissKomm auch international übertragbar ist — mehr Infos dazu gibt es in Kürze!