Vortrag von Andreas Merkt im Rahmen der Monday-Lectures, die gemeinsam von Max-Weber-Kolleg, Seminar für Religionswissenschaft sowie dem Theologischen Forschungskolleg t³ Theologie — Tradition — Transformation veranstaltet werden.
In der langen Spätantike vom 2.–8. Jahrhundert kam es in Europa, Nord- und Ostafrika sowie in West- und Zentralasien zu religiösen Veränderungen, die den Religionstyp hervorgebracht haben, den man in der westlichen Welt in der Regel mit dem Begriff Religion assoziiert. Zugleich entwickelten sich religiöse Traditionen in dieser Zeit zunehmend interaktiv. Betrachtet man die Religionsgeschichte dieser Zeit als eine Art Familiengeschichte, schärft sich der Blick für die Wechselwirkungen und Gemeinsamkeiten, aber auch für die Besonderheiten religiöser Traditionen, die bis in die Gegenwart reichen. Andreas Merkt präsentiert in dieser Vorlesung die Hauptthesen seines Buches Die religiöse Verwandlung der Welt. Die Anfänge „moderner“ Religion in der Spätantike (Freiburg: Herder 2024).