REMID
Religionswissenschaftlicher Medien- und Informationsdienst e. V.

Die religiöse Positionierung der Dinge — AmBeispiel Abendmahl
Mai 26 @ 16:00 - 18:00
Religiöse Praxis hat stets auch mit Dingen zu tun. Dinge werden bewegt, berührt, in die Hand genommen, aufbewahrt, abgelegt, aufgestellt, geküsst, ausgeteilt, gereicht, gegessen und getrunken. Zugleich sind Dinge nicht nur Objekte im Sinn von passiven Gebrauchsgegenständen, an und mit denen religiöse Handlungen vollzogen werden. Ihnen kommt vielmehr in der Performanz religiöser Praxis auch eine aktive Rolle zu: Dinge fordern zum Handeln heraus, evozieren körperliche Bewegungsmuster, verbale Reaktionen und lösen Assoziationen und Erinnerungen an Vergangenes aus. Dinge ‚agieren‘ im Kontext religiöser Praxis gleichsam wie Akteure. Sie werden positioniert und sind zugleich selbst Subjekt religiöser Positionierungspraxis. Vor allem am Beispiel der christlichen Abendmahlsfeier lassen sich die Aspekte von Positionalität, Materialität und Performativität religiöser Praxis herausarbeiten.