Nachruf auf Prof. Dr. Karl-Fritz Daiber

Am 25. Mai 2025 ist Prof. Dr. Karl-Fritz Daiber im Alter von 93 Jahren ver­stor­ben. Mit ihm ver­lieren die The­olo­gie, die Sozi­olo­gie und die Reli­gion­swis­senschaft eine prä­gende Per­sön­lichkeit, die über viele Jahre auch im Beirat von REMID vertreten war.

Karl-Fritz Daiber wurde 1931 in Ebin­gen geboren. Von 1951 bis 1955 studierte er Evan­ge­lis­che The­olo­gie und Sozi­olo­gie in Tübin­gen und Erlan­gen. Nach sein­er Zeit als Gemein­dep­far­rer in Creglin­gen an der Tauber (1958–1971) absolvierte er par­al­lel ein Sozi­olo­gi­es­tudi­um, das er 1967 mit der Pro­mo­tion zum Dr. phil. abschloss. 1972 habil­i­tierte er sich im Fach Prak­tis­che The­olo­gie an der Uni­ver­sität Göt­tin­gen.

Von 1971 bis 1996 leit­ete Daiber die Pas­toral­sozi­ol­o­gis­che Arbeitsstelle der Evan­ge­lisch-lutherischen Lan­deskirche Han­novers. Ab 1988 war er zudem Pro­fes­sor für Prak­tis­che The­olo­gie und Reli­gion­ssozi­olo­gie an der Philipps-Uni­ver­sität Mar­burg. Von 2000 bis 2006 lehrte er als Lehrbeauf­tragter für Reli­gion­ssozi­olo­gie am Reli­gion­swis­senschaftlichen Sem­i­nar der Uni­ver­sität Han­nover. Nach sein­er Pen­sion­ierung war er Gast­pro­fes­sor in Süd­ko­rea und unter­nahm bis 2018 zahlre­iche Forschungsreisen nach Ostasien und Indone­sien, beson­ders in die Volk­sre­pub­lik Chi­na.

Seine Forschungss­chw­er­punk­te lagen in der The­o­rie der Prak­tis­chen The­olo­gie, in Homiletik, Diakoniewis­senschaft und Fra­gen des Gemein­deauf­baus. In der Reli­gion­ssozi­olo­gie befasste er sich sowohl mit der religiösen Sit­u­a­tion in Deutsch­land als auch mit religiösen Entwick­lun­gen in Ostasien. Beson­ders inten­siv beschäftigte er sich zulet­zt mit dem religiösen Kon­fuzian­is­mus in Chi­na.

Wir danken Karl-Fritz Daiber für seine Ver­bun­den­heit mit REMID e.V. Unser Mit­ge­fühl gilt seinen Ange­höri­gen.