Tätigkeitsbericht 1993

Auszug aus dem Geschäftsbericht

Die 1992 eingeleitete bessere Strukturierung und Profilierung der Vereinsarbeit schlug sich ab 1993 zunächst in dem regelmäßig erscheinenden Mitgliederrundbrief nieder, durch den die Transparenz der Arbeit von Vorstand und Geschäftsstelle erhöht und der Informationsaustausch mit den Mitgliedern vertieft wurde. Der Rundbrief gibt auch Informationen über aktuelle, religionswissenschaftlich relevante Veranstaltungen in Wissenschaft und Medien. Bereits seit Oktober 1992 arbeitete Hermann Ruttmann im Rahmen einer Maßnahme nach § 19 des Bundessozialhilfegesetzes (BSHG-19) in der REMID-Geschäftsstelle. Dabei hat er zunächst die Büroorganisation "auf Vordermann" gebracht. Im Rahmen der BSHG-19-Maßnahme wurde außerdem das Archiv mit Dokumentationsstelle ausgebaut. Ulrich Arnheiter, der seit dem 15. Mai 1993 durch eine neue Maßnahme die Stelle des wissenschaftlichen Mitarbeiters innehatte, führte diese Arbeit fort und begann mit der EDV-Erfassung der archivierten Zeitungs- und Zeitschriftenbeiträge. Seither kann REMID Material und gezieltere Hilfestellung für Recherchen zu einzelnen Themen sowie für religionswissenschaftliche Arbeiten geben – eine weitere Serviceleistung des Vereins für seine Mitglieder und andere Interessenten. Möglich wurde dies durch die Anschaffung eines wenn auch alten, so aber doch funktionstüchtigen Computers, über den auch die anfallende Korrespondenz der Geschäftsstelle erledigt wird. Die Mitgliederversammlung im April bestätigte die 1992 eingeleitete Berufung eines wissenschaftlichen Beirates, dem die Professoren Hans G. Kippenberg (Bremen), Peter Antes (Hannover), Karl-Fritz Daiber (Marburg) und die Professorin Eileen Barker (London) angehören. Die auf der Versammlung anwesenden Mitglieder hatten außerdem über eine Satzungsänderung zu entscheiden. Durch die vermehrten Aktivitäten und die Verantwortung des Vorstandes für seine wissenschaftlichen Mitarbeiter wurde die Einsetzung eines Kassenwartes notwendig. Diese Position war bis dahin in der Satzung nicht vorgesehen. Die Satzungsänderung und Wahl des Kassenwartes fand zusammen mit der turnusmäßigen Neuwahl des Vorstandes statt. Martin Baumann, Steffen Rink und Michael Vogt wurden in ihren Positionen bestätigt, neu gewählt wurden Hermann Ruttmann (Kassenwart) sowie Detlef Thofern (Beisitzer). Die Versammlung beriet auch über die Fortführung der 1992 ins Leben gerufenen Schriftenreihen "Religion in der Gegenwart" und "Religionen vor Ort". Die AutorInnen der Schriftenreihen stammen aus dem Kreis der REMID-MitarbeiterInnen. Das REMID-Mitglied Stefan Koppelmann konnte in diesem Jahr zwei Bände in den Schriftenreihen veröffentlichen. Im Mai erschien "Das Judentum. Eine Einführung in Geschichte und Religion, im September "Bedingungen jüdischen Lebens in der Bundesrepublik Deutschland". Die bisher umfangreichste REMID-Publikation erschien im Oktober, als die 212 Seiten umfassende Studie "Religionen – Kirchen – Konfessionen. Glaubensgemeinschaften in Marburg" gedruckt vorlag. Durch dieses Buch, das nahezu vergriffen ist, konnte REMID seinen Bekanntheitsgrad in Marburg und Umgebung erheblich steigern. Außerdem gab es ein erfreulich großes und positives Presseecho nach einer Ende Oktober abgehaltenen Präsentation der Studie vor den heimischen Medienvertretern. Tageszeitungen und der lokale Hörfunk berichteten über REMID. REMID war auch durch andere Aktivitäten in der Öffentlichkeit vertreten. Ende April moderierte das Vorstandsmitglied Steffen Rink eine Veranstaltung zu Scientology, die gemeinsam mit der studentischen Fachschaft Ev. Theologie und der Buchhandlung "Roter Stern" durchgeführt wurde. Anlaß war die Vorstellung des Buches "Der Sektenkonzern", zu dem die Autoren Liane von Billerbeck und Frank Nordhausen nach Marburg eingeladen waren. In Bielefeld war REMID, vertreten durch Martin Baumann und Volkhard Krech, an der Organisation einer Veranstaltungsreihe "Religionen in der Fremde – fremde Religionen" beteiligt, die zusam-men mit dem Ausländerbüro der Stadt Bielefeld und der Volkshochschule durchgeführt wurde. REMID arbeitete am Konzept mit und vermittelte ReferentInnen für die Ende September startende Reihe, die zudem ein Beispiel für lokale Veranstaltungsarbeit des Vereins außerhalb Marburgs gab. In Bremen organisierte REMID zusammen mit dem diagonal-Verlag einen Büchertisch anläßlich der Jahrestagung der Deutschen Vereinigung für Religionsgeschichte (DVRG). Das Auftreten des Vereins erneuerte Kontakte zur akademischen Religionswissenschaft. Ebenso erhielt Hermann Ruttmann Gelegenheit, die soeben veröffentlichte Marburg-Studie vorzustellen. Die Zusammenarbeit mit dem diagonal-Verlag führte auch an anderer Stelle zu positiven Effekten. So waren REMID-Publikationen über den Verlag auf der Frankfurter Buchmesse vertreten. Bereits im Juli hatte der Verlag einen der beiden von REMID gemieteten Büroräume übernommen. Die entstandene räumliche Enge wurde durch die dadurch aufgefangene Mieterhöhung von sonst 60 % und durch die technische Unterstützung (Computer, Drucker, Telefax, ständige Besetzung der Geschäftsstelle auch außerhalb der Bürozeiten der REMID-MitarbeiterInnen) mehr als kompensiert.


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