Tätigkeitsbericht 2004 / 2005
Die Arbeit in der Geschäftsstelle von REMID war seit der letzten Mitgliederversammlung vom 4. Juli 2004 zahlreichen Veränderungen unterworfen. Sichtbarster Ausdruck ist die Zahl der bei REMID beschäftigten Personen: Im Sommer arbeiteten zwei Mitarbeiterinnen auf Basis von Beschäftigungsmaßnahmen in der Geschäftsstelle sowie zwei als wissenschaftliche Mitarbeiter/in im Projekt "Informationsplattform Religion". Diese liefen aus. Zum 16. Mai jedoch konnten drei Mitarbeiter/innen im neuen REMID-Projekt "Lernwerkstatt Weltreligionen" weiterbeschäftigt werden. Arbeitsstellen, die für die Geschäftsstelle zur Verfügung stehen, gibt es hingegen seit dem 1. Januar 2005 nicht.
Die für REMID recht hohe Zahl der Beschäftigten hat sich auch auf die Aktivitäten ausgewirkt, die über die Geschäftsstelle bzw. die Projektarbeit entwickelt oder fortgeführt wurden. Schwerpunkte der "Marburger Aktivitäten" waren dabei die Arbeit in bzw. Vorbereitung von Projekten, die Netzwerkarbeit und last but not least die "originäre" Arbeit der REMID-Geschäftsstelle. In den REMID-Mitgliederrundbriefen wurde über die einzelnen Bereiche informiert, so dass hier nur eine Zusammenfassung erfolgt.
Projekte
Die Förderung der Informationsplattform Religion über das Programm Entimon wurde im April 2005 nach der Höchstlaufzeit von drei Jahren - einschließlich einer viermonatigen Unterbrechung Anfang 2003 - beendet. Die ehrgeizigen Ziele des Projekts konnten nicht alle erreicht werden. Die Ursache hierfür liegt im Wesentlichen darin, dass die personelle Ausstattung mit einer Vollzeitstelle (später in zwei Teilzeitstellen umgewandelt) bei der Antragstellung 2002 zu gering veranschlagt war und im Projektverlauf nicht erhöht werden konnte. Einige Informationsbereiche sind noch nicht verwirklicht und der Newsletter konnte nicht regelmäßig erscheinen. Dies wird jedoch mehr als aufgewogen durch die Tatsache, dass mit die realisierten Elemente eine überaus positive Resonanz erfahren haben und von den Zielgruppen auch mit zunehmender Tendenz genutzt werden. Die Ergebnisse zeigen, dass REMID hier qualitativ gutes ein Angebot aufgebaut hat, das auf eine große Nachfrage getroffen ist und weiterhin trifft (siehe auch Rundbrief 1/2005). Diese Bewertung wird gestützt durch den Preis des Bündnisses für Demokratie und Toleranz, den REMID im Wettbewerb des Bündnisses im Jahr 2004 erhalten hat. Die öffentliche Preisverleihung fand am 28. Februar in Darmstadt statt; aus Marburg nahm auch der derzeitige Bürgermeister an der Veranstaltung teil. Die "Urkunde für Engagment und Zivilcourage" bezeichnet die Informationsplattform Religion als "ideenreiches und wirkungsvolles Beispiel zivilsgesellschaftlichen Engagements", wobei im Wettbewerbsbeitrag Wert darauf gelegt wurde darzustellen, dass dieses Projekt das Ergebnis eines langjährigen Engegements von REMID insgesamt darstellt.
Im Netzwerk Migration und Religion, dass REMID gemeinsam mit der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung verantwortet, konnte im November die Dokumentation der Tagung erscheinen. Im Januar und Februar wurde der Internet-Auftritt realisiert, der seitdem sukzessive erweitert wird. Im Netzwerk arbeiten von Seiten REMIDs Benita von Behr für den Vorstand sowie Steffen Rink mit, wobei die Mitarbeit als Teilbereich der Informationsplattform Religion definiert ist. Die Reaktionen auf die Idee des Netzwerks und die ersten Schritte sind durchweg positiv.
Die Planungen für eine Fachtagung im Jahr 2005, die zum Themenbereich "Religion und Jugend" vorgesehen ist, gestaltet sich hingegen noch als schwierig. Ein Planungstreffen in Berlin, an dem auch Vertreter anderer Einrichtungen teilnahmen, brachte noch keine konkreten Ergebnisse, so dass die Fachtagung frühestens im Herbst 2005 stattfinden kann.
Problem bei diesem Projekt ist, dass es im Rahmen laufender Arbeiten durchgeführt wird, d. h. für REMID teilweise auch auf ehrenamtlicher Basis.
Die Lernwerkstatt Weltreligionen wird seit 16. Mai 2005 doch über das Entimon-Programm gefördert, auch wenn REMID die erforderliche Quote von 25 Prozent Eigen- bzw. Drittmitteln nicht aufbringen kann. Wochenlange Bemühungen um Drittmittel blieben erfolglos. Nachdem REMID angekündigt hat, dass die bereits in zugesagten Gelder aus dem Entimon-Progamm wegen einer Finanzierungslücke nicht abgerufen werden und das Projekt nicht durchgeführt wird, konnten veränderte Finanzierungsmodalitäten für 2005 erreicht werden. Die Servicestelle für das Entimon-Programm signalisierte dabei großes Interesse, dass vor allem die Angebote an Schulen durchgeführt werden können. Für 2006 ist die Fortführung noch unklar.
Im Projekt arbeitet Konstanze Runge als Projektleiterin; das Team wird ergänzt durch Anja Badouin und Steffen Rink. Bereits in den Osterferien konnte ein Wochenangebot an der Ev. Familienbildungsstätte in Marburg durchgeführt werden, im Sommer ist die Mitwirkung an einer Projektwoche in einem Marburger Internat vereinbart.
Netzwerkarbeit
Im lokalen Marburger Raum arbeitet REMID in folgenden Zusammenhängen mit:
Marburger Bildungsnetzwerk. Wir sind in der Steuerungsgruppe vertreten und entwickeln zusammen mit anderen im Netzwerk vertretenen Organisationen gemeinsame - "interdisziplinäre" - Angebote für Schulen und außerschulische Bildungsträger. Teilnahme: Anja Badouin, Steffen Rink, Konstanze Runge
Runder Tisch Integration (Integrationskonferenz) des Landkreises Marburg-Biedenkopf. Über Anja Badouin und Steffen Rink nimmt REMID regelmäßig teil.
Zusammenarbeit mit Studierenden. Im April fand ein Treffen mit Vertretern der Fachschaft Religionswissenschaft der Marburger Universität statt, um Möglichkeiten gemeinsamer Projekte und Veranstaltungen auszuloten. Das Ergebnis blieb zunächst ohne Ergebnis in Hinblick auf gemeinsame Aktionen. REMID soll aber in das Vorlesungsverzeichnis des nächsten Semesters aufgenommen werden, und ein Besuch in der REMID-Geschäftsstelle soll künftig zum Programm der Orientierungsveranstaltungen zum Semesterbeginn gehören.
Teilnahme an lokalen Veranstaltungen. Im Juli war REMID mit einem Büchertisch im Rahmen der Gemeinschaftssausstellung "Buchmacher von Marburg - Marburger Verlage" vertreten. Die Ausstellung war Teil des dreitägigen Marburger Stadtfestes. Am 3. Oktober 2004 hat REMID mit einem Info-Tisch am "Tag der Religionen und Kulturen" in Marburg teilgenommen. Die Veranstaltung wurde vom Ausländerbeirat organisiert. Am 11. Juni 2005 präsentiert sich REMID mit dem Projekt Lernwerkstatt Weltrelgionen auf einer lokalen Kulturmesse; außerdem moderiert Steffen Rink auf der Kulturmesse eine Podiumsdiskussion.
Aufgaben und Arbeiten der Geschäftsstelle
Parallel dazu wurde in den vergangenen 12 Monaten auch die "normale" Geschäftsstellenarbeit weitergeführt, d. h. vor allem die Bearbeitung von Anfragen, die laufende Verwaltung des Vereins, die Fortführung des Archivs mit Dokumentationsstelle, die Mitarbeit in den langfristigen Vereinsprojekten wie den Internet-Auftritt und Publikationen. Unterstützt wurde die Arbeit im Jahr 2004 durch zwei Praktikantinnen. Zu den Bereichen im Einzelnen:
Anfragen. Eine Übersicht über das Jahr 2004 kann leider (noch) nicht vorgelegt werden. Im Jahr 2005 werden im Durchschnitt 10 bis 15 Anfragen pro Monat bearbeitet. Ein großer Teil bezieht sich auf die REMID-Religonsstatistik, wobei meist nach regionaliserten Daten oder nach Aufschlüsselung von Daten nach Alter, Geschlecht, religiösen Aktivitäten gefragt wird. Ebenso hat es die erfolgreiche Vermittlung von ReferentInnen gegeben. Viele Anfragen wurden zudem an Dritte weitergeleitet.
Religionsstatisitk. Der Nachfrage entsprechend wurden unter Fortführung von Recherchen, die in zwei Praktika gemacht wurden, Zeitreihen und grafische Aufbereitungen der REMID-Statistik erarbeitet. Die Einstellung ins Internet und das Angebot zum Erwerb dieser Aufstellungen folgt in Kürze.
Internet-Auftritt. Der Auftritt wird laufend aktualisiert und verzeichnet ebenfalls steigende Zugriffszahlen.
Publikationen. Margrit Jütte konnte noch ein Faltblatt der Reihe "Kurzinformation Religion" zu den Wicca fertigstellen. Ein Faltblatt "Scharia" ist in Vorbereitung. Weitere neue Publikationen sind nicht erschienen.
Archiv mit Dokumentationsstelle. Hier wurde der Bestand wie in den Vorjahren auch weiter ausgebaut. Insgesamt gesehen wird das Archiv angesichts des Bestands ungenügend genutzt.
Eine dauernde Aufgabe der Geschäftsstelle bleibt auch das Feld, das mit "Qualitätssicherung" umschrieben wird. Die Notwendigkeit zeigte sich sowohl in der Situation mit vier Beschäftigten plus Praktikantinnen als auch in den vergangenen Monaten und Wochen, in denen zum Teil auf ehrenamtlicher Basis gearbeitet wurde. Im Jahr 2004 wurden erste Schritte einer besseren Arbeitskoordination und erneuten Stukturierung von Arbeitsschritten sowie der Formulierung von Zielen unternommen. Als problematisch in der Umsetzung haben sich aber häufig wechselnde Personalkonstellationen, Fehlzeiten und ehrenamtliche Mitarbeit erwiesen. Gleichwohl kann die Effektivität der Geschäftsstellenarbeit verbessert werden. Angesichts auf absehbare Zeit fehlender Mitarbeiter nur für diesen Arbeitsbereich ist dies auch notwendig.
Publikationen
Über die laufenden Projekte wurde bereits in den Berichten aus Vorstand und Geschäftsstelle informiert.
Im Bereich Publikationen sind in Vorbereitung:
Schriftenreihe: Soka Gakkei (Roland Kötter), Christentum (Hermann Ruttmann), Jesus Freaks ([...nicht realisiert...])
Kurzinformation Religion: Angeregt werden weitere Faltblätter zu einzelnen Gemeinschaften. [...]
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